Die Kuh vom Eis holen
2025/26

»I am not proposing a return to the Stone Age. My intent is not reactionary, nor even conservative, but simply subversive. It seems that the utopian imagination is trapped, like capitalism and industrialism and the human population, in a one-way future consisting only of growth. All I'm trying to do is figure how to put a pig on the tracks.« — Ursula K. Le Guin, The Yale Review 1983

Das Semesterprojekt ›Die Kuh vom Eis holen‹ findet als Kooperation der Lehrgebiete Fotografie im Experiment und Bewegtbild statt. Gemeinsam suchen wir nach Bildern von Utopien, die sich inmitten  von Krisen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und sozialer Ungleichheit neu formieren – fragile Entwürfe von Hoffnung, die trotz widriger Bedingungen denkbar sind.

Utopien sind nicht nur abstrakte Gedankenexperimente, sondern auch kulturelle und historische Formationen, die als Modelle für die Imagination alternativer Gesellschaftsordnungen fungieren. Zugleich übernehmen sie eine zentrale Funktion in der kritischen Reflexion der Gegenwart: Sie machen gesellschaftliche Herausforderungen sichtbar, eröffnen die Möglichkeit, bestehende Werte und Annahmen zu hinterfragen und neue Wege in Richtung einer gerechteren und nachhaltigeren Welt zu erkunden. Welche Erwartungen verbinden wir heute mit ihnen? Lassen sich Lebensräume entwerfen, in denen Mensch und Umwelt im Gleichgewicht stehen – oder zeigen sich darin unauflösbare Widersprüche? Wie entstehen Utopien in Gemeinschaft, Stadt, Land oder digitalen Räumen? Welche künstlerischen Strategien sind erforderlich, um Zukünfte zu imaginieren und für andere erfahrbar zu machen?

In Teams entwickeln Fotografie- und Bewegtbild-Studierende persönliche Projekte, die zeitgenössische Bildpraktiken kritisch erproben. Während des Projektzeitraums kollaborieren die Teammitglieder als Autor*innen und Sparringspartner*innen, um sich gegenseitig zu inspirieren, Kritik auszutauschen und Wissen zu teilen. 

Medial arbeiten wir mit Text, Bild, Bewegtbild und Ton in Raum und Zeit. Die Arbeiten können dokumentarisch oder experimentell angelegt sein – narrativ, non-narrativ oder anti-narrativ, kritisch, humorvoll oder surreal. Durch das gemeinsame Experimentieren entstehen künstlerische Projekte, die Utopien als Perspektive und Forderung neu verhandeln. Den Abschluss bildet eine Gruppenausstellung.

Exkursion: 17.12.2025, William Kentridge – Listen to the Echo, Museum Folkwang

Austellung: 31.01.2026, City of Gold, Essen

Gäste: Tomas Kleiner, Nina Patel and Kathy Waghorn, HOOPLA NZ, Sabine Bungert und Stefan Dolfen, KUDZU

Masterclass Animation Tim Romanowsky

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